Montag, 31. März 2014

A Mesa verde (der Grüne Tisch), Kurt Joos - 2014 März

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Als Film vielleicht nicht so sehr beeindruckend - immer die gleiche Einstellung und auch Beleuchtung, könnte abschnittweise besser sein; abgefilmtes Ballet eben. Aber von der Handlung und Symbolik allererste Sahne. Ich kenne keinen Film, in dem genauso gut die groteske Situation vor Verhandlungen, vor Krieg und Frieden, eben am grünen Tisch gezeigt wird. Besser kann man´s nicht machen. In der Originalfassung glaube ich verschollen, gibt es aber in guten Remakes (bei Youtube).

Samstag, 29. März 2014

American Hustle - 2014 März


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Richtig gut an dem Film ist die Musik, wunderbar ausgesucht. Sonst ist der Film nur so mittelmäßig witzig. Die Schauspieler finde ich wirklich gut ausgesucht, spielen auch gut, die ganze Handlung, als Plot zwar etwas durcheinander, aber gut, wird jedoch mehr von Gequatsche als von Handlungen dominiert. Vielleicht muss man den Hintergrund der Komödie (irgendein FBI-Fall) im Hinterkopf haben, um die Handlungen sofort richtig einzuordnen; wahrscheinlich muss man sich gleich von vornherein sagen, dass hier alle gegen alle schwindeln, es eigentlich keine Guten gibt, auch so richtig keine Bösen (außer den Senatoren), jeder jeden reinlegt; na ja, das ist schon etwas müder Stuff, kenne ich auch aus vielen Filmen. Vom Ambiente und den filmischen Mitteln gelungen, gut gefallen hat mir vor allem die Beleuchtung.

Mittwoch, 26. März 2014

Berlin - Sinfonie einer Großstadt 2014 März


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Seit langer Zeit mal wieder gesehen. Filmisch eine Besonderheit; ich finde das fast impressionistisch, dazu passen auch die den Film prägenden Kamerafahrten, immer in Verbindung mit Kameraperspektiven, die typisch für die 30er Jahre ist mit schrägen Perspektiven, seltsamen Formen und ungewöhnlichem Licht. Keine unmittelbare Beziehung des Zuschauers istmöglich, das wird uns zu cool präsentiert. Trotzdem ein programmatischer Film, denn er berichtet über ein komplettes Phänomen, einem Tag in einer Großstadt; dem entspricht auch dieser hektische Schnitt. Insgesamt ein wenig langweilig, erinnert mich strukturell an Koyaanisqatsi.

Montag, 24. März 2014

Sunshine - 2014 März


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Eine Space-Reise. Häufig ähnliche Kulissen, Raumschiff von oben, von unten, immer der gleich Gang, viele Protagonisten sitzen immer nur rum und schauen sich ernst an, es gibt immerzu irgendwelche Flashbacks oder Film-Fab-Gewaber, die irre aussehen, von denen man aber nicht weiß, was sie bedeuten. Der Plot ist eigentlich gut, aber bis es zum Showdown kommt, wird der Film immer wieder mit eher ähnlichen Szenen ausgefüllt, bleibt aber gleichzeitig wegen der Schnitte und der Musik spannend.  Man wartet immerzu auf ein Alien, das gibts auch, ist aber ein religiös verrückter Raumpilot. Am Ende sind alle Teilnehmer der Mission tot, fast wie bei Shakespeare. Schauspieler sind zu Mannequin-mäßig. Manche der Einstellungen sind richtig gut, wenn z.B. Angst symbolisiert wird. 

In Sarmatien - 2014 März

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Kannte ich vorher gar nicht, den Begriff. Es geht um dieses Gebiet zwischen Litauen über Weissrussland und Ukraine bis hin zum Schwarzen Meer. Sehr beeindruckend zusammengestellt, mit sehr persönlich wirkenden Interviews, Situations- und Reisebeschreibungen; das hat nichts Touristisches, sondern der Filme nimmt mehr die Rolle des Internierten ein, bleibt immer zurückhaltend. Der Film ist - obwohl Doku - fesselnd und man möchte eigentlich gerne noch mehr wissen.

Samstag, 22. März 2014

Twelve Years a Slave - 2014 März

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Eindrucksvoll gefilmt; für mich zu viele Nahaufnahmen (gefühlt mindestens 1/3 des Films), die den Seelenzustand des Protagonisten symbolisieren sollen (dass es dem schlecht geht, dass es hoffnungslos ist usw. - das weiß man schon nach 10 Minuten). Gut finde ich diese Mischung von Gewalt und Bigotterie dargestellt, die die Monstrosität der Sklaverei illustriert (ob die allerdings alle so eher monströse, bösartigen Figuren waren, glaube ich nicht so recht, die waren wohl eher durchschnittlich - finde ich viel bedrohlicher); dazu passen auch gut die langen Shots, das Licht; die Musik ist naturgemäß melancholisch. Ein bisschen viel Folklore - irgendwie sollen wir lernen, woher Blues und Gospel kommen. Aber: der Film spricht einen emotional gut und richtig an.

Godess of 67 - 2014 März


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Irgendwie zwar ein Roadmovie (ein Japaner gurkt durch halb Australien) mit einem angemessenen Auto, nämlich ein DS, dazu  noch Roas lackiert; zusammen mit einem blinden Mädchen, von der Anmutung aber fast wie ein surrealistischer Film. Seltsam in der Farbe (irgendwie blaustichig), der Japaner lebt in einer komischen Techno + Zoo-Wohnung, am Anfang ein bizarrer Kriminalfall, alles voller Rückblenden (man muss höllisch aufpassen), im Verlauf der Story wird es immer bedrohlicher, manches kapiert man auch nicht, dann gehts offensichtlich auch noch um Kindermißbrauch usw, usw. , also schon eher eine modernere Fassung von L´ age d´or. Tolle Filmmusik, die Schauspieler kommen teilweise sehr seltsam rüber.

Montag, 17. März 2014

Clair, René: Entracte - 2014 März


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Wirkt ein bisschen so, als wenn kleine Jungs mit einer Filmkamera spielen und alles möglich ausprobieren: rumwürfen, über Kopf filmen, Dinge bewegen sich wie von Geisterhand. Komische Perspektiven, seltsame Muster, verschwommenes Zeugs, übereinander gelegte Filme - wie überall in den 20er Jahren. Die Filmmusik ist von Satie, passt ganz gut und ist witzig. Lustige Montage mit Köpfen auf Luftballons, rennende Gruppen, Jahrmarkt, Tänzerinnen (also eher expressionistisch). Eine Szene mit einem Leichenwagen und rennenden Personen mit bewegter Kamera (war wohl modern) mit deutlichen Längen. Ist mir auch zu slapstick-mäßig;dennoch einige gute Filmideen. Und - eine hörenswerte Filmmusik von Satie.

Sonntag, 16. März 2014

Ballet mecanique - 2014 März



Der einzige kubistische Film, den ich kenne. Ständig sich bewegende Elemente, die über Spiegel, Drehungen und unterschiedliche Kamerapositionen gefilmt werden. Meist sind das irgendwelche Glaskugeln, Propeller usw., auch Menschen mit einer absolut tollen Musik von Anteil. Muss man gesehen haben.

L´ Étoile de mer - 2014 Februar


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Ganz interessant gemacht. Eine einfache Geschichte, zuerst durch so ein blasiges Glas hindurch gefilmt; man erahnt mehr etwas, als man es sieht. Dann wechselweise wieder durch das Glas, mal ohne Glas - einfache Straßenszenen, seltsame "Rituale" mit einer Tageszeitung, dann taucht ein Seestern auf, es gibt mehr Bewegung, Szenen aus einem Zug, ich glaube, die hat er geliebt, diese so entstehenden, bizarren Formen und Muster, Hafenaufnahmen, weitere Objekte, Außenaufnahmen, schließlich landet man wieder bei der Frau, in ihrem Gesicht, gezeigt in einem zerbrechenden Spiegel mit der Aufschrift "belle". Also irgendeine Affäre vielleicht mit einer Art Anfang und Ende dazwischen Assoziationen, die vielleicht etwas damit zu tun haben oder nicht, das muss jeder Freudianer für sich selbst wissen; ich fands interessant.

Kuhle Wampe - 2014 Januar


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Hat schon einige Längen, der Film, ist auch etwas melodramatisch. Manchmal ziemlich ungewöhnliche Montagen, die erst im weiteren Rahmen des Films ihren Zusammenhang finden. Nach wie vor toll finde ich die Filmmusik und einige der "schrägen" Kameraeinstellungen; damals sicherlich noch sehr neu, auch die Kamerafahrten (hier sieht man vielleicht, wie technikbegeistert Brecht ist), erinnert mich auch an die Bauhaus-Fotografien mit den Schatten und Diagonalen.

Samstag, 15. März 2014

La Grande Belleza - 2014 März


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Fand ich langweilig und habe mir nur die erste Hälfte angeschaut. Muss ich nochmal anschauen.

Die Kunst des Ausklangs - 2014 Januar


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Interessanter Film. Man kriegt die Kurve zur japanischen Kultur nicht so richtig, aber in den Details ziemlich skurril, trotzdem fasziniert der Film wegen seiner unmittelbaren Nachvollziehbarkeit. Ist in sich konsistent, wirkt authentisch; die Schauspieler wirken seht individuell und lebensnah. Wegen den Länge der Shots kann man sich atmosphärisch gut in den Film reinfinden.

Jack Reacher - 2014 Februar



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Mit Tom Cruise eine klare Fehlbesetzung, kann diese Rolle nicht ausfüllen, jedenfalls sowohl im Film als auch von der Umsetzung der Romanvorlage her. Umständlich und teilweise langweilig gedreht, viele ähnliche Szenen, lange Talking-Heads-Szenen, einige der Personen sind völlig unglaubwürdig und so wirkt der Plot sehr weit hergeholt.

Kill your Darling - 2014 Februar


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Ausschnitt aus der Geschichte der Beat Generation. Es werden symbolisch Details beleuchtet, Schauspieler sind OK; Radcliff ein wenig zu schön aufgebrezelt. Gut finde ich dieses hektisch-collageartige, man kapiert aber nur in Ansätzen, wie morbide und bigott die amerikanische Gesellschaft war, kann man vielleicht in so einem Film auch nicht darstellen. Filmisch gut gemacht, nicht langweilig, gut geschnitten und auch beleuchtet.

Philomena - 2014 März


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War schon immer meine Meinung zum Leben in Klöstern und umzu, vor allem in Irland. Toll gespielt von Julie Dench. Vom Spannungsbogen im Prinzip gut aufgebaut (nicht immer so richtig verständlich, eher filmisch als von der Story her gedacht), von der Psychologie her überzeugend. Gut ausgestattet, gut gefilmt. Der inhaltliche Schwerpunkt wird deutlich.

Grand Hotel Budapest - 2014 März


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Schöner Film, gut ausgestattet, sehr witzig. Spielt glaube ich kurz nach dem ersten WK irgendwo im Balkan; entspricht ziemlich genau den Schilderungen von Clark "Die Traumwandler". Im Detail auch gut durchgestylt, so z.B. in den Farben; super Besetzung. Die Story ist mehr so eine Hit-an-Run-Geschichte, etwas additiv, aber mit ziemlichen Tempo, spannend. Schauspieler sind super ausgewählt.