Freitag, 22. August 2014

(Philippe de Chauveron), 2014, Monsieur Claude und seine Töchter - 2014 Juli


 

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Was denken wir, was "Rassisten" denken und sagen?
Das wird uns in diesem Film vorgestellt und erschöpft sich eher in einer Reihe lustiger Stereotypen (Chinesen sind Geschäftsleute, Israelis sind schlecht erzogen, Araber sind aggressiv, Franzosen sind stockkonservativ, Afrikaner tanzen und haben Rasta-Zöpfe). Und alle Protagonisten haben über die "Anderen" entsprechende Vorstellungen.
Thema des Films "na, wenn alle solche Vorstellungen haben, das gleicht sich dann also aus" in Form einer Art Slapstick-Komödie. Deswegen kann man auch herzlich über manche Szenen lachen, die oft auch Blödeleien sind (Ach was, die trinken keinen Alkohol?) und sich eigentlich nicht von den Blödeleien des Vaters, M. Claude, unterscheiden.
Also dieser Teil des Films ist sehr unterhaltsam.

Tja, und dann gibts da aber noch diese mitlaufenden Stereotypen, über die man nicht lachen kann: jugendliche Araber kiffen und sind kriminell, Koffi kommt daher wie der typische Ministrel-Show-Typ, Mitteleuropäer sind immer liberal, Israelis sind zynisch, andere Kulturen bestehen immer auf atavistischen Ritualen, schöne Frauen kommen immer klar usw.
Da kann man wieder mal sehen, dass es sehr, sehr schwierig ist, gute Komödien zu machen.

(Johannes Naber), 2014, Zeit der Kannibalen - 2014 Juli



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Den Film fand ich wirklich gut. Ist eigentlich mehr so ein Kammertheater-Stück mit meistens zwei, in Partien auch drei Personen, wenige Nebenfiguren, über die Personengruppe Unternehmensberater, über die man häufig etwas in Zeitungen liest, wie z.B. heute im Weser-Kurier zum Thema "Kellogs wird nach Hamburg verlegt" (nicht dass ich den Hamburgern das nicht gönne).
Es geht um Macht auch im unmittelbaren persönlichen Umfeld, um Profitwillen ohne Rücksicht auf Verluste, um den Totalverlust persönlicher Integrität, um Versagensängste im Geschäft und in persönlichen Beziehungen und um Neurosen, die aus dieser Situation entstehen.
Kann man kaum glauben, dass ein drei-Personen-Stück fesselnd sein kann. Die Schauspieler sind gut gewählt, können ihre Rollen gut verdeutlichen, die Enge der Umgebung wird passend einbezogen (alles spielt in "neutralen" Hotelzimmern). Super.

(Lisa Azuelos) 2014, Einen Augenblick Liebe - 2014 August


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Geht über eine L'Oleal-Reklame kaum hinau, ist nur länger. Grottige Beleuchtung, fast alle Darsteller grinsen unentwegt vor sich hin, die Marceau ist irgendwie die schönste Frau der Welt, wenn man das an  der Anzahl der Close-Ups ablesen würde, die Handlung lässt sich in einem Viertelsatz zusammenfassen.