Samstag, 20. Dezember 2014

(Woody Allen, 2014) Magic in the Moonlight - 2014, Dezember


Der erste Woody Allen Film, bei dem ich eingeschlafen bin, und das nachmittags. Eigentlich habe ich mich sehr aufs Kino gefreut, denn der in der Zeitung angekündigte, etwas durchsichtige Plot der Geschichte - ein Spitzen-Zauberkünstler (Colin Firth) soll ein Medium als Schwindlerin entlarven und verliebt sich dabei in sie. Tolle Idee, auch finde ich die zeitliche und räumliche Umgebung sehr, sehr spannend; dazu habe ich viel gelesen. Auch die Schauspieler versprechen einen guten Film.
Dieser wartet auch zunächst mit super-interessanten Elementen auf: der Plot, wie versprochen, ist toll; die 20er Jahre werden mit viel Liebe zum Detail präsentiert (Klamotten, Feste, Interieurs usw.), die Provence in ihrer Schönheit mit diesen tollen Gärten, Villen, Uferstraßen und Meerausblicken. 
Das wars dann aber schon fast. Die Kameraeinstellungen sind langweilig, die Schauspieler stolzieren hölzern durch die Gegend, es gibt ständig die gleichen oder ähnliche Ansichten. Da kann ich je gleich eine Doku über die Provence anschauen. 
Und dann diese ermüdenden Dialoge! Wie jeder weiß, auch der Obermagier im Film, ist Tischklopfen natürlich nichts als pittoresker Schwindel; so ein bisschen hin und her um diese Geschichte (leider fehlt zudem noch diese irre Plasmathema) ist natürlich OK, aber nicht den halben Film lang - absolut öde. Einziger Lichtblick (leider auch immer wieder die gleiche Einstellung) ist dieses schöne Landhaus mit der alten Tante. Da hilft Emma Stone mit ihren Kuhaugen auch nicht weiter.

Mittwoch, 3. Dezember 2014

(Hans Petter Moland 2014) Einer nach dem anderen - 2014 November


So eine Art "Fargo", aber in Norwegen spielend - da gibt es deutliche Parallelen. Die Handlung ist schon göttlich angelegt: Stellan Skarsgård spielt den Racheengel und erledigt eine Latte von Typen, die den Tod seines Sohnes (Drogenkriminalität) auf dem Gewissen haben. Zuerst ist das ziemlich brutal, dann wird's skurril (soll eine Krimikomödie sein).
Alle Figuren sind schon sehr überzeichnet und in polarisierter Gegenüberstellung, so wie z.B. der norwegische Oberdrogenhändler, ein extrem spackiger Typ, veganer Maseratifahrer mit psychischen Ausfällen - dagegengesetzt der als besonders solide gekennzeichnete Protagonist, ein Typ, der den lieben langen Tag mit einem Schneepflug durch die Landschaft gurkt.
Also, diese Drogenfuzzies will der Schneepflugfahrer alle umnieten; anfäglich schafft er das auch ganz gut.
In der Mitte wechselt der Film dann plötzlich die Handlung; eine serbische Gangsterbande mit Bruno Ganz als Boss erscheint, auch Dealer, es kommt dann zum Showdown zwischen den Norwegern und Serben. Es knallt dann unentwegt, zum Schluss sind fast alle tot, zwischendurch gibt es eine Reihe unglaublich grotesker Szenen, die den Film absolut sehenswert machen.
Schön gefilmt, Soundtrack ist gut.