Sonntag, 1. Juni 2014

(Hossein Amini) Die zwei Gesichter des Januars - 2014 Juni



Link zum Trailer
Das fand ich einen ziemlich gut gemachten Film; die Story ist typisch P. Highsmith. Keiner weiß genau warum, aber plötzlich wird´s immer fataler und keiner hat eine Chance, dem zu entkommen, eigentlich so eine Art griechischer Tragödie, modern. Alle drei Protagonisten sind "messy". Man versteht zwar die Protagonisten, aber dann doch nicht so richtig, die sind zu weit entfernt von uns.
Manchmal fand ich die Szenen doch ein wenig zu theatral vorgeführt, dem Zuschauer wurde einiges zu sehr unter die Nase gerieben, so zum Beispiel in der Szene, in der Rydal von irgendeiner wie eine Perlenschnur aufgereihten Jung-Krankenschwester-Gruppe - oder sind´s Novizinnen? - zufällig gesehen wird.
Besonders gut gefiel mir diese Vater-Sohn-Kiste zwischen Rydal und seinem verstorbenen Vater und dem "optischen" Vaterersatz Chester, irgendwie subtil verständlich, dann doch wieder weit weg. Genau darin liegt der Reiz des Films: Genaues weiß man nicht. Diese Kombination ist total gelungen. Eigentlich gibt´s nicht zu meckern. Die Schauspieler sind gut, die Musik spitze, atmosphärisch ist der Film schön (daran kann ich mich gut erinnern), die Idee und das Drehbuch sind aufregend, gut beleuchtet und geschnitten, wenig Hit-and-Run Elemente.
Der einzige echte Wermutstropfen ist - wie gewohnt - die deutsche Übersetzung des Titels. Da ist natürlich ein Januskopf gemeint, dargestellt durch Chester und Rydal, spielt vielleicht auch im Januar, was man aber nicht sehen kann (deutscher Buchtitel "Unfall auf Kreta" ist genauso beknackt).

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