Donnerstag, 19. Februar 2015

(Andrés Wood 2004) - Machuca, mein Freund, 2015 Januar



Ein Film über den Militärputsch in Chile, mehr oder weniger aus den Augen eines kleinen Jungen aus "gehobenen" Verhältnissen, der sich mit einem Jungen aus einem Art Slum anfreundet. Die Geschichte geht aus, wie auch der Putsch ausgeht: Der eine gewinnt, der andere verliert (im Film - der Vater aus dem Slum - "der eine hat Schuhe, der andere putzt sie").
So weit so gut. Leider wird die Perspektive des Jungen nicht so recht durchgehalten, die Figuren bleiben aus der Perspektive des Jungen blass, der aufzuklärende Zuschauer, wird mit "erklärenden" Nachrichten oder Fernsehbildern "informiert"; schade, aus der Perspektive des Jungen wäre das sicher sehr interessant gewesen; dazu läuft noch eine irre Geschichte mit der Mutter und ihren Liebhabern ab; sonst sind die Szenen gewählt, die die Brutalität des Regimes und die Haltung der gehobenen Schicht darstellen; auch die an und für sich sehr interessanten Schulszenen verlassen häufig die Perspektive des Jungen, schade.
Am Schluss des Films - eine fast traumhafte Szene im Slum - wird es dann schwach, das ist klare "Propaganda": Schaut mal, wie böse das Militär damals war (wars ja auch, aber inkonsistent vermittelt). Schade, ein Film mit so einem guten Ansatz, so einer richtigen Position; das reicht aber nicht aus, um einen guten Film zu machen (ja, ich weiss, dass er einen Preis bekomen hat).

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