Freitag, 10. Oktober 2014

(Anton Corbijn, 2014) - a most wanted man, 2014 Oktober



Also ohne Seymour Hoffman würde dieser Film sofort in der Versenkung verschwinden, denn er hat ansonsten nicht viel mehr vorzuweisen als diese blöden amerikanischen TV-Serien mit irgendwelchen Geheimdiensten.
Das fängt schon mit den anderen Darstellern an; die Anwältin (im Roman eine eckige und nervige Frau) erscheint hier wie ein kuhäugiges Modepüppchen; Seymours Geheimdienst- Mannschaft kommt daher wie das Fähnlein Fieselschweif; der Banker, auch im Roman interessant geschildert, ähnelt mit Willem Dafoe eher einem Bösewicht aus "Stirb langsam"; die übrigen Geheimdienst-Fuzzies sehen aus wie Karikaturen.
Nur noch Grigoriy Dobrygin modelliert hier eine interessante Figur (Issa Karpov), trotz dieser seltsamen Hoodie-Verkleidung. Die Sets sind teilweise interessant, etwa in den Wohnungen oder bei einigen Außenaufnahmen, werden aber teilweise in einer manierierten Art und Weise genutzt wie etwa dieses "Spiel" mit den Plastikvorhängen in der leerstehenden Wohnung ("die Sicht ist verschwommen" - ach du meine Güte!). Im Film dominieren Nahaufnahmen der Gesichter, viele Dialoge, wenig Handlung; so ist er zudem auch noch ein wenig langweilig - die Story ist nämlich eigentlich eine Buchstory, atmosphärisch gut aufgebaut, für eine Verfilmung eigentlich eher eine Talking-Heads-Geschichte. 

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