Dienstag, 7. Oktober 2014

(Rose Bosch, 2014) - Ein Sommer in der Provence, 2014 Oktober



Bei diesem Film fragt man sich ständig, wann denn die Zigaretten-Reklame losgeht, so sehr ähneln Bilder und Handlung von "Ein Sommer in der Provence" diesen Spots, die uns alle früher in den Kinos nervten. 
Spielt in einer Kleinstadt in der Provence und was die Handlung anbelangt, ist alles nach fünf Minuten klar. 
Protagonisten sind: 

  • Der bärbeissige Opa (Jean Reno) vom Lande: da wissen wir alle, dass diese Filmtypen rauh daherkommen, aber natürlich ein goldenes Herz und einen dunklen Fleck in der Vergangenheit haben; 
  • Drei Kids aus der Grossstadt, die haben nichts als Facebook und SMS im Kopf. 

Was passiert wohl, wenn die aufeinander treffen? Opa zerschmilzt, rettet die Kids vor dem Verderb, und die Kids lernen, dass es auch andere als virtuelle Bekannte gibt. Tolle Einsicht. Das wird dann angereichert durch eine Handvoll Althippies, die so aussehen, als seien sie eben einem schwedischen Modemagazin entstiegen, durch einige Szenen aus einem Werbefilm für die Provence, so siehts jedenfalls aus. Gitarrenspiel am Strand, Blicke über eindrucksvolle Landschaften, angeblich wilde Pferde (mit Brandzeichen!) und diese ländlichen "Originale", deren Besondeheit darin besteht, schon vormittags im Cafe Pastis zu trinken und hinter hübschen Frauen herzurufen. Opas Frau Irene, eine von diesen mit Lebensweisheiten vollgestopften Großmüttern, versucht, Opa aufzuweichen, doch Opa ist eine ziemlich harte Nuss.
Dann tauchen zur Illustration des Familienhintergrunds ihre von Enkel per Facebook ausgegrabenen Althippie-Kumpels auf. He, Mann, die waren tatsächlich auch mal jung und haben verrückte Sachen gemacht, wer hätte da gedacht, und der Funke glimmt noch immer in ihnen (das entwickelt sich ja geradezu zu einem Filmtops). Sie schwafeln am Lagerfeuer über gemeinsame Erlebnisse irgendwo in Indonesien oder was weiß ich wo sonst noch (man kriegt sogar eine Karte gezeigt, wo sie alle waren, tatsächlich überall, aber Delmenhorst fehlt allerdings darauf). 
Der kleine Theo, das jüngste der drei Kids, kriegt den bärbeißigen (und immerzu besoffenen) Opa mit seinen kornblumenblauen Augen rum, der verwandelt sich dann in einen richtigen Menschen, der Mineralwasser trinkt. Ende.
Gott sei Dank ist der kleine Theo aber gehörlos und muss sich das ganze Gequatsche nicht anhören. 

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