Dienstag, 11. November 2014

(Mike Leigh 2014) Turner - 2014 November



Der Film hieße besser "Elendes Geröchel" oder so ähnlich: Dauernd wird geröchelt, gespuckt, geschnaubt. An und für sich habe ich mich sehr auf diesen Film gefreut, denn ich liebe Filme, in denen gezeigt wird, wie Künstler arbeiten. Aber Banane. Erst einmal malt der Darsteller (T. Spall) keineswegs so, wie wahrscheinlich Turner gemalt hat und dann sind das auch noch wenige, kurze Szenen.
Hauptsächlich ist zu sehen, wie Turner pausenlos mit dem griesgrämigsten Gesicht herumläuft und bis auf seinen Vater alle so schlecht behandelt, wie er nur kann, mal von einigen Episoden mit seiner"Nebenfrau" abgesehen. Und so entwickelt sich kaum etwas an Handlung, Turner wird auch nicht älter (im Film spielt zwischen 1828/29 und 1851), schlurft nur krummpuckelig und schlampig rum, ranzt fast alle nur an und die Mißmut in Person. Im Gegensatz dazu sind die Städte und Wohnungen geradezu sonntäglich herausgeputzt, die Straßen frisch mit Sand bestreut. Außer einigen Passagen in der Akademie, Posen vor Sonnenuntergängen und einem Techtelmechtel passiert da eigentlich nicht viel.
Mile Leih ist zudem offensichtlich der Meinung, dass es damals hauptsächlich Sonnenauf- und -untergänge oder entsprechende Stimmungen zu sehen gab. Diese dominieren jedenfalls die Bildauswahl. Das wäre ja ziemlich naiv anzunehmen, dass Turner seine Art von Bildern malt, weil er ständig diese Tagesstimmungen sieht.
Aber: Ein echtes Highlight sind diese wunderschönen Interieurs in diesem Film. Beeindruckende Möbel, wunderschönes Porzellan, tolle Gläser; leider natürlich alles zu kurz.
Tja, schade, schade.

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