Sonntag, 10. Mai 2015

(Tim Burton, 2015) Big Eyes - Mai 2015


Sicher eine interessante Geschichte; diese Story gibts natürlich schon seit Jahrhunderten. Denn selbst, wenn Frauen sich die Malerei angeeignet hatten, obwohl das gar nicht vorgesehen war (also Naturtalente, Mädchen, die das bei ihrem Vater lernten, Frauen, die das bei ihrem Mann lernten usw.), hatten sie immer noch das mehr oder weniger unumgehbare Problem, die Bilder unter ihrem Namen auszustellen oder zu verkaufen, denn das war natürlich Männern vorbehalten. In diesem Fall sieht es noch etwas anders aus, hier nutzt der ein unfähiger Schwindler das Talent seiner Frau (Margaret Keane) aus, um als Maler berühmt zu werden. 
So eine Geschichte kann natürlich weder gut laufen noch gut enden - hier bleibt der Film überzeugend. Kleinere Ausbrüche surrealistischer Art (alle möglichen Leute laufen plötzlich mit riesigen Glubschaugen rum) kann man verkraften; so richtig aufgerollt wird der seelischen Zustand der Protagonistin jedoch nicht, dennoch wird die Rolle aber nachvollziehbar verkörpert durch Amy Adams. Vielleicht glaubt Burton, mit diesen hässlichen Glubschaugen-Ölgemälden die innere Verletzlichkeit der Malerin zu visualisieren? 
Christopher Waltz spielt in den ersten Passagen viel zu aufgebrezelt und unglaubwürdig (kaum zu glauben, dass eine Frau auf so jemanden reinfällt); in den restlichen zwei Dritteln jedoch so, wie man sich einen derartigen Schurken vorstellen kann.


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