Mittwoch, 18. März 2015

(George Clooney 2014) Monuments Men - 2015 März



Der Genter Altar wird eingepackt. Dann sieht man den fetten Göring, der geklaute Bilder einheimst. Dann eine Aufklärungs-Diashow: Worum gehts eigentlich? Dann - wie in den USA offensichtlich so üblich - finden sich im Handumdrehen ein paar smarte alte Kerle, die eigentlich noch Jungs sind, für eine Spezialaufgabe: Raubkunst finden. Die können's dann den Youngsters zeigen.  Noch ein Diavortrag, damit es auch der Dümmste versteht. Dann gehts los. Die Jungs kommen nach Europa, um die Welt-Kulturschätze vor den Barbaren zu retten (damals tatsächlich übrigens eine sehr bemerkenswerte Aktion -  heute wahrscheinlich nicht mehr möglich, man denke nur an die Verschrottung von Weltkulturerbe durch gehirnlose Islamisten).
Es geht weiter. Die Nazis, alle durch die Bank fiese Kerle, klauen Pariser Museen leer. Die Amis parlieren derweil zum Thema kulturelle Identität.
Auf der einen Seite ist das schon irre, dass irgendwelche spackigen Nazi halb Europa leerklauen und vor allem die Juden ausrauben; auf der anderen Seite muss man sagen, dass das schon immer zum guten Ton von Heerführer gehört hat; heute erledigt einen Teil dieser Geschäfte der internationale Antiquitätenhandel mit seinen Facetten. Weiter zum Film.
Spätestens ab Mitte des Films wird es etwas Indiana-Jones-mäßig; einige Einstellungen scheinen fast kopiert, wie etwa die große Lagerhalle mit den geklauten Kunstschätzen, es wird auch etwas rührselig; die Kulissen sind teilweise grottig. Entgegen den Ankündigungen ist das ja auch keine Doku, sondern ein Hollywood-Schinken mit seinen üblichen Showeinlagen, z.B. Gesang - fehlt nur noch, dass sie alle "zufällig" auf der Straße tanzen.
Als Kontrastprogramm müssen dann die Russen herhalten, die Gemälde wie die letzten Tölpel klauen und verpacken, und auch die Die NS-Führung mit ihrem "Nero"-Befehl. Zwischendurch ein wenig philosophisches Geschwafle, Schießereien, eine kleine Fast-Romanze, kurzweilige und auch äußerst bedrückende Entdeckungsaktionen, Kunstschätze verbrennende Nazis, Fahrt von Salzbergwerk zu Salzbergwerk ... der Film hat irgendwie doch etwas von einem Roadmovie.
Dann gehts in Ludwigs Micky-Maus-Schloss, bis oben hin vollgestopft mit Kunstwerken. Highlight ist schließlich die Rettung des Genter Altars und der Michelangelo-Madonna aus Brügge, eigentlich vor allem vor den Russen, die hier schon im Anmarsch sind (der alter Filmtrick: Mir ist jemand auf den Fersen, aber wie durch ein Wunder kann ich die Zeit dehnen). Der Rest wird leider von einem nervigen Off-Sprecher und einer Diashow begleitet und endet in einem dieser Sonnenunter- oder -aufgänge mit Opa und Enkel, na ja.

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