Dienstag, 15. April 2014

(Godard) Die Verachtung - 2014 April

So liest BB

Link (ein Schnelldurchlauf, sehr witzig)

Eine super Zusammenstellung: Fritz Lang, BB, Piccoli, die Vorlage von Moravia und ein Film über Odysseus, spielt auch noch in Rom und - es soll um de Geschichte dieser Welt gehen.
Trotzdem schwächelt der Film, BBs Hintern sollte ihn retten. Hat aber nicht geklappt.
Cooler Vorspann mit den Credits. Danach BB wie ein Bild von Boucher auf dem Sofa. Da hat also Kubrick in Eyes Wide Shut die Farbsymbolik her.
Eigentlich ein langweiliges Thema: Amerika gegen Frankreich, umgesetzt durch Film im Film, das fängt schon mit der Sprache und der Gestik an und das Thema Penelope und Odysseus versteht man hier überhaupt nicht (ist aber natürlich bei Moravia vorhanden).
Alles ist zerbröselt, der Film spielt in einer völlig heruntergekommenen Kulissenstadt - das ist das Leben. Die Odyssee - jedenfalls, was man da zu sehen bekommt - ist dürftig und wird schulmeisterlich kommentiert, kann man sich nicht vorstellen, dass der rumschwafelnde Fritz Lang so einen blöden Film mit bunt bemalten Gipsfiguren und statuarisch herumstehenden Protagonisten drehen würden. Vielleicht hat Godard diese unerträglichen Filme mit Kirk Douglas so aufgefasst? Sogar Jack Palance fällt das auf, der als Prototyp von Unflätigkeit dargestellt wird. Dieses Kapitel ist jedenfalls hölzern und simplifizierend.
Jack kapert dann die zuerst schmollende BB, der Einbruch der Amis in die französische Privatsphäre. Bis dahin noch einigermaßen abwechslungsreich, wird der Film nun langweilig; dummes Gequatsche, immer wieder eingeblendete Statuen, Rumgelaufe.
Wir landen in Picolits/BBs (Luxus)Wohnung (armer Drehbuchschreiber/Stenotypistin?). Noch mehr Gequatsche, das Paar verkleidet sich, sie laufen nun wie griechische Statuen herum (allerdings mit Badetüchern), redet aneinander vorbei, dazu auch noch Sprecher aus dem Off, vorige Einstellungen kommentierend, und schwache Flashbacks. irgendwelche Ehestreitereien, Piccoli zupft immerzu an seiner Krawatte rum und rückt seinen Hut zurecht, alles voller Kleinsymbolismus. Nur BBs nackter Hintern "rettet" diesen Abschnitt, sieht aber aus wie diese bekannten MM-Fotos - was denn nun?  Die Szenen schließen ab mit unerträglichem Gefasel von Lang. Nebenbei: die Filmmusik ist unerträglich. Ständig dieses "ta ta ta ta tatuttuti, ta ta ta ta tatuttuti", dann eine Oktave höher noch mal, dann wieder ein Quart runter ...
Nächste Szene: dummes Gerede über die Odyssee, so eine Art hobbypsychogisches Getratsche. Dann endlich das visuelle Highlight: die Villa Malaparte. BB schmust mit Jack, Piccoli merkt´s, gibt den Job auf (eigentlich der Kern der ganzen Angelegenheit bei Moravia), allgemeines Sinnieren über Geld, homerische Welten, teilweise gefilmt wie Szenen in einem mittelmäßigen Kammertheater. Alles voller Symbole: Mit der Beziehung geht´s abwärts, die beiden laufen alle verfügbaren Trennen runter. Dann ein Deus-ex-machina-Ende mit Unfall.
Fazit: Amerikaner tot; treulose, zu den Amis übergelaufene BB auch tot, schöner Alfa kaputt, Lang dreht weiter, Piccoli schreibt lieber ein Theaterstück.

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