Mittwoch, 16. April 2014

(Marina Abramoviç) Four Performances (1975-76) - 2014 April


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Artist must be beautiful - der Film beginnt damit, dass Abramovic exzessiv ihre langen Haare kämmt, das Gesicht mitkämmt, sich mit der Bürste schlägt, insgesamt eher ein unerfreulicher Vorgang, uns immer wieder "Art must be beautiful, Artist must be beautiful" wie ein Mantra spricht, eine Selbstverletzung. Hier nur ein Auszug, Dauer 50 Minuten. Wer kann das schon aushalten?
TEIL 2, "Freeing the Voice" - kann man gut nachvollziehen, Abramovic liegt auf dem Rücken, Close Up, und "singt" oder schreit - so eine Art Übung, die man macht, um seine Tonlage zu finden, die man aber dann doch nicht findet, aber man sucht sich hier in seiner Tonlage, hat etwas Verzweifeltes. Hier nur ein Ausschnitt - das dauert mehrere Stunden, bis sie ihre Stimme verliert
Teil 3 "Freeing the Memory" - finde ich schwerer verständlich (liegt aber an der Videoqualität, in Kroatisch mit schlecht lesbarem Untertitel), eine Reihe von Wörtern von "Pickel" bis "Star" - eine Art Automatismus? Hört sich auch gequält an.
Schließlich landet man schließlich bei "Freeing the Body"; Dauer acht Stunden; Abramovic bewegt sich im Rhythmus von Bongos, nackt, mit verdecktem Gesicht, zunächst der Musik folgend, dann eher umkoordiniert, dann stürzt sie, völlig ausgelaugt, zu Boden, Film ist zu Ende.
Ihr wirklicher Körper - ohne Absichten, ohne Fähigkeiten, ohne die Möglichkeit, sich auszudrücken? Abramovic testet diese Grenze aus.
Die Filmqualität ist ziemlich lau, sehr verwaschen, unscharf. Was mir gut gefällt, sind die Großeinstellungen, die passen sehr gut zu den Themen der Performance.
Und was benz besonders interessant ist: Bei Youtube sieht man zuerst eine halb nackte Brasilianerin am Strand (genau das Thema), und wenn man sie anklickt, landet man bei "Bruzzler Bratwurst von Wiesenhof". Eine perfektere Visualisierung ihres Anliegens kann man sich schon gar nicht vorstellen.

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